Bufdis für soziale Gerechtigkeit

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Zwei Bundesfreiwilligendienstleistende packen Weihnachtspäckchen

Gerade kurz vor Weihnachten wird klar, wie unterschiedlich Kinder in Deutschland aufwachsen und wie viel Geld einer Familie zur Verfügung steht. Doch wie sieht es im Rest der Welt aus? Gibt es dort noch größere Unterschiede und woher stammen diese? Über diese Fragen und Verhältnisse klärte das erste bundesweite Bufdi-Projekt auf. In der Projektwoche mit dem Titel „Soziale Gerechtigkeit“ beschäftigten sich die Bundesfreiwilligendienstleistenden in drei Bausteinen mit diesen unterschiedlichen Lebensverhältnissen.

Wie unterschiedliche diese sein können, machte Benita Sensen eindrucksvoll deutlich: „Manche Kinder verbringen den Tag damit, zum vier Stunden entfernten Brunnen zu gehen, um ihre Familie mit Wasser zu versorgen. In der Realität dieser, vor allem Mädchen, gibt es keine Zeit für Schule.“ Die Marketing- und Öffentlichkeitsbeauftrage der Stiftung Kinderzukunft machte als eine von drei Referentinnen im ersten Baustein der Projektwoche auf weltweite Einflussfaktoren für Kinderarmut aufmerksam. So stehen Mädchen und Jungen in anderen Teilen der Welt vor ganz anderen alltäglichen Herausforderungen, durch die ihre Schulbildung häufig in den Hintergrund tritt.

Auf eine andere Problematik machte in Ihrem Impulsvortrag Christina Nick aufmerksam: Den Gender-Gap. Die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte des THW beleuchtete einleuchtend die Rollenvorstellungen und Unterschiede in der Lohnentwicklung zwischen Männern und Frauen. Vervollständigt wurde der erste Baustein der Impulsvorträge durch Lisa Maria Klaus, Beauftragte für Policy and External Relations der Deutschen Welthungerhilfe e.V.: Sie konnte den konzentriert zuhörenden Bufdis deutlich machen, welcher systematische und individuelle Wechsel in unserem Ernährungssystem stattfinden muss, um nachhaltig den Welthunger zu besiegen. Mit ca. 350 teilnehmenden Bufdis waren die Kurzvorträge am 15.11.2021 extrem gut besucht und ein gelungener Start in die Aktionswoche.

Im zweiten Baustein der bundesweiten Bufdi-Projektwoche „Soziale Gerechtigkeit“ konnten die teilnehmenden Bufdis das Gelernte direkt umsetzen und praktisch erfahren. Viele Bufdis haben hierbei eigene Szenarien und Rollenspiele entwickelt, um eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lebensverhältnissen von Kindern auf der ganzen Welt weiter voranzutreiben. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema konnten die teilnehmenden Bufdis die gesammelten Erkenntnisse nochmal vertiefen und das Bewusstsein für globale Ungleichheiten nochmals schärfen.

Die Aktionswoche wurde abgerundet durch den dritten Baustein: Der Weihnachtspäckchen-Aktion. Hierbei stellten die teilnehmenden Bufdis Weihnachtspäckchen für Kinder in ärmlichen Verhältnissen zusammen. Dabei haben viele Dienststellen unterschiedliche Wege mit ihren Bufdis gewählt: „Wir haben die Chance genutzt, um uns noch mal intensiv mit Holzarbeiten auseinander zu setzten“, sagt Thomas Nethen, der mit den Bufdis in der RSt Mönchengladbach Holzspielzeug gebaut hat.

In Bonn wurde ein anderer Ansatz mit Fokus auf Nachhaltigkeit gewählt „Uns war wichtig, auf den CO2-Fußabdruck zu achten und erst mal zu schauen: Was haben wir zu Hause noch für ungenutzte Spielsachen von Geschwistern?“ sagt Amal Batteoui. Süßigkeiten und Schokolade gab es natürlich trotzdem für alle Kinder. Die selbst gebauten und gesammelten Spenden wurden anschließend verpackt und werden jetzt von der Stiftung Kinderzukunft nach Bosnien und Herzegowina, Rumänien und in die Ukraine gebracht. Dort werden sie an Familien übergeben werden, die sich sonst keine Geschenke leisten könnten.

Mit diesem dritten Baustein wurde ein passender, praktischer Abschluss für die Aktionswoche gefunden. Während der erste Baustein zunächst auf die Information und der zweite auf die eigene Erfahrung ausgelegt war, konnten die Bufdis im dritten Baustein selbst tätig werden und ihren Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten. So ziehen auch die Projektleitenden Britta Petersen, Liz Höpfner und Axel Gutsmiedl ein positives Fazit und freuen sich über die große Beteiligung im THW. „Wir hoffen nicht nur, dass die Bufdis nun ein besseres Verständnis für die kritische Auseinandersetzung mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit bekommen haben, sondern auch, dass viele solche Projekte folgen, die unseren Bildungsauftrag mit Energie und Motivation an alle weitertragen.“

Original Quelle: THW Deutschland

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