Die Bayerische Polizei – 36 Personen in Untersuchungshaft

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ANSBACH. (226) Seit dem Frühjahr 2021 führen Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Ansbach intensive Ermittlungen gegen ein regionales Netzwerk von Rauschgifthändlern (siehe Meldung 1500 vom 03.11.2021). Die Bilanz der zwischenzeitlich eingerichteten Ermittlungskommission (EKO) ist eindrucksvoll: 36 Personen sitzen in Untersuchungshaft. Darüber hinaus haben die Ermittler bereits rund 100 weitere Tatverdächtige identifiziert.

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei im November 2021 den vorläufigen Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit vor. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten beim Amtsgericht Ansbach auf Grundlage der vorliegenden Beweise 20 Durchsuchungsbeschlüsse und 12 Haftbefehle erwirkt werden können. Damit deutete sich bereits an, dass dieses Verfahren zu einem der umfangreichsten werden würde, das bei der Ansbacher Kriminalpolizei im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität bis dato bearbeitet worden ist. 

Spätestens mit der Festnahme eines Rauschgifthändlers aus dem Ostalbkreis (Baden-Württemberg) hatte die Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft im September 2021 rasant an Fahrt gewonnen. Der 25-Jährige räumte damals ein, bis zu seiner Verhaftung mit einem Volumen von rund 250 Kilogramm Marihuana, 60 Kilogramm Amphetamin und 650 Gramm Kokain gehandelt zu haben. Im Zuge der weiteren Ermittlungen zu den Hintermännern des festgenommenen Tatverdächtigen zeichnete sich für die Ansbacher Rauschgiftfahnder das Bild eines ganzen Netzwerks von Betäubungsmittelhändlern, das sich sowohl über Westmittelfranken als auch das benachbarte Baden-Württemberg erstreckte. Dabei erkannten die Beamten schnell, dass dieses Netzwerk zwar nicht zentral organisiert war, die beteiligten Personen jedoch über gemeinsame Lieferanten und Absatzwege entsprechende Verbindungen zueinander aufwiesen. Noch im Oktober 2021 erließ das Amtsgericht Ansbach basierend auf den vorliegenden Erkenntnissen 20 Durchsuchungsbeschlüsse. Bei den anschließenden Durchsuchungseinsätzen konnten Polizeibeamte rund drei Kilogramm Marihuana, etwa die gleiche Menge Amphetamin sowie circa 3000 Ecstasy-Tabletten sicherstellen. Außerdem nahmen die Einsatzkräfte im Zusammenhang mit den Durchsuchungen neun Tatverdächtige fest, die sich seitdem in Untersuchungshaft befinden. 

Trotz dieses beeindruckenden Ermittlungserfolgs gingen sowohl Kriminalpolizei als auch Staatsanwaltschaft bereits im November 2021 davon aus, dass man lediglich auf die Spitze eines Eisbergs aufmerksam geworden war. Diese Annahme sollte sich im Laufe der nächsten Monate bestätigen, weshalb die anfänglich eingerichtete Arbeitsgruppe mit dem Namen „Westwind“ zwischenzeitlich von einer gleichnamigen Ermittlungskommission (EKO) abgelöst wurde. Zehn Beamtinnen und Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach gehen in der EKO Westwind aktuell den immer wieder neu hinzukommenden Hinweisen und Spuren dieses Fallkomplexes nach. Die Bilanz der bisherigen Ermittlungstätigkeit ist eindrucksvoll: Insgesamt befinden sich derzeit 36 Personen in Untersuchungshaft. Zudem hat die EKO Westwind fast 100 weitere Tatverdächtige identifiziert und ins Visier ihrer Ermittlungen genommen. 

Ein wesentlicher Baustein für die erfolgreiche Arbeit der EKO Westwind sind die Ermittlungsansätze, die von den Beamten mit jeder weiteren Festnahme durch die Auswertung sichergestellter Datenträger oder die Aussagen Beteiligter gewonnen werden können. Beispielsweise lieferte die Vernehmung eines 24-Jährigen aus dem Raum Rothenburg o. d. Tauber, der Ende Oktober 2021 festgenommen wurde, derart viele Erkenntnisse, dass die Ermittler knapp 30 weitere Verfahren einleiten konnten, die wiederum zum Erlass von 13 Haftbefehlen führten. 
     
Parallel zur Identifizierung von Rauschgifthändlern und deren Absatzwegen richtet die EKO Westwind ihr Augenmerk auch auf den finanziellen Gewinn, den sich die Tatverdächtigen durch den Drogenhandel erwirtschaftet haben dürften. Mit Unterstützung des zuständigen Fachkommissariats der Nürnberger Kriminalpolizei wird derzeit geprüft, inwieweit über die Staatsanwaltschaft Ansbach entsprechende Vermögensarreste gegen die Beschuldigten beantragt werden können.  

Zuletzt gelang Beamten der Polizeiinspektion Ansbach die Festnahme eines Tatverdächtigen, der ebenfalls in direkter Verbindung mit dem Großverfahren der Ansbacher Ermittlungsbehörden stehen dürfte. Eine Streife hatte den 27-Jährigen in den Abendstunden des 07.02.2022 mit seinem Pkw in der Alexanderstraße kontrolliert. Als zwei Kartons im Kofferraum die Aufmerksamkeit der Beamten erregten, schlug der Mann die Heckklappe zu, verschloss den Wagen und warf den Fahrzeugschlüssel in die nahegelegene Rezat. Seine Festnahme und die Durchsuchung des Fahrzeugs konnte das allerdings nicht verhindern. Die Streife ließ den versperrten Pkw durch einen Fachmann öffnen und fand in den verdächtigen Kartons anschließend rund sieben Kilogramm Marihuana. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden Polizeibeamte weitere Beweise für den Handel mit Betäubungsmitteln und stellten außerdem rund 70.000 Euro Bargeld sicher. Das Amtsgericht Ansbach erließ anschließend auch gegen den 27-Jährigen einen Untersuchungshaftbefehl. 

Angesichts der jüngsten Erfolge werden Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ihre intensive Zusammenarbeit fortführen. Ein baldiges Ende der umfangreichen Ermittlungen ist für die EKO Westwind derzeit nicht in Sicht. Mehrere Tatverdächtige haben bereits angekündigt, ebenfalls Aussagen vor der Polizei machen zu wollen.

Erstellt durch: Michael Konrad / bl

Original Quelle : Polizei Bayern Unterfranken

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