Die Bayerische Polizei – Niederbayern: Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Deggendorf und des Polizeipräsidiums Niederbayern

 

Drei tote Personen aufgefunden – Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Deggendorf und des Polizeipräsidiums Niederbayern

ZWIESEL, LKR. REGEN. Am Montagabend (21.07.2025) fanden Einsatzkräfte in einem Mehrfamilienhaus im Alten Lindberger Weg drei tote Personen, die gewaltsam zu Tode kamen. In diesem Zusammenhang konnte ein 37-jähriger Tatverdächtiger in Österreich festgenommen werden.

Der 37-jährige Slowake fiel Passanten bereits am 20.07.2025 gegen 22.00 Uhr am Hauptbahnhof in Linz auf, da er neben einem Polizeifahrzeug am Boden lag, offensichtlich alkoholisiert und desorientiert war. Im Rahmen des folgenden Polizeieinsatzes gab der 37-Jährige an, in dem Mehrfamilienhaus mehrere Personen getötet zu haben. Weitere Angaben machte er zunächst nicht.

Bei einer sofortigen Nachschau noch in der Nacht am 21.07.2025 durch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Zwiesel bestätigten sich die Angaben des 37-Jährigen zunächst nicht. Es wurden unter anderem alle anwesenden Bewohner befragt sowie alle zugänglichen Räumlichkeiten des stark vermüllten Anwesens eingesehen. Der Slowake wurde nach Untersuchung durch einen Amtsarzt von den österreichischen Polizeibehörden in eine Fachklinik eingewiesen.

Am 21.07.2025 gegen 17.00 Uhr wurde bei der Polizeiinspektion Zwiesel die Vermissung einer 22-Jährigen angezeigt. Diese soll sich aktuell bei ihrem Lebensgefährten im fraglichen Mehrfamilienhaus im Alten Lindberger Weg aufhalten. Bei der gewaltsamen Öffnung dieser Wohnung konnte darin der 56-jährige Mann tot aufgefunden werden.

Das Mehrfamilienhaus wurde daraufhin geräumt und polizeilich gesperrt. Die Ermittlungen wurden vor Ort von der Kriminalpolizeistation Deggendorf zusammen mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf übernommen. Ein Fachkommissariat übernahm mit Unterstützung der Rechtsmedizin aus München die weitere Absuche des gesamten Hauses sowie die Tatortarbeit, insbesondere die Sicherung von Spuren.

Dabei konnten im Haus schließlich zwei weitere tote Personen versteckt aufgefunden werden, eine davon mit abgetrennten Körperteilen. Am Abend des 22.07.2025 konnten sämtliche fehlende Leichenteile am südöstlichen Stadtrand von Zwiesel, abgelegt in einem Gebüsch, gesichert werden. Bei den weiteren aufgefunden toten Personen handelte es sich um die gesuchte 22-Jährige und eine weitere 26-jährige Bewohnerin des Hauses.

Am 10.07.2025 wurde die 26-Jährige bei der Polizeiinspektion Landau als vermisst gemeldet. Daraufhin wurden polizeiliche Abklärungen und Maßnahmen getroffen. Es konnten zum damaligen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte festgestellt werden, um weitreichende Fahndungsmaßnahmen einzuleiten.

Mit einer rechtsmedizinischen Untersuchung der Leichen wurde bereits am 22.07.2025 begonnen. Ersten Ergebnissen nach weisen die Opfer unter anderem Schnittverletzungen sowie Verletzungen von stumpfer Gewalteinwirkung auf.

Ersten Ergebnissen nach war der Zeitpunkt der Tat gegenüber der 26-Jährigen bereits Ende Juni. Die beiden anderen Opfer wurden wohl Mitte Juli getötet. Alle drei Opfer kamen in Räumlichkeiten des Mehrfamilienhauses zu Tode.

Der 37-jährige Slowake steht im dringenden Tatverdacht, als Alleintäter seine drei Mitbewohner getötet zu haben. Er befindet sich nach wie vor in Österreich in einer Justizanstalt. Bei seinem Auffinden in Österreich stand er unter Alkoholeinfluss.

Im Rahmen einer förmlichen Vernehmung in Österreich räumte er die Tötung der drei Personen ein und offenbarte dabei auch potenzielles Täterwissen, das durch nachfolgende Ermittlungen bestätigt wurde.

Der Beschuldigte war in der Vergangenheit schon wiederholt strafrechtlich in Erscheinung getreten, unter anderem mit Betäubungsmittel- und Körperverletzungsdelinquenz, nicht aber mit schwerwiegenden Gewaltdelikten.

Bereits am 22.07.2025 wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf ein europäischer Haftbefehl erlassen. Die Überstellung des Beschuldigten nach Deutschland wurde beantragt, hierzu steht die Staatsanwaltschaft in engem Austausch mit den österreichischen Justizbehörden. Ein genauer Zeitpunkt der Auslieferung steht noch nicht fest.

Soweit eine weitere Person zunächst vorläufig festgenommen worden war, sind die Verdachtsmomente entkräftet.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei laufen nach wie vor auf Hochtouren.  Es wird um Verständnis gebeten, dass weitergehende Auskünfte mit Blick auf den Verfahrensstand nicht ergehen können.


Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, POKin Hiller, Tel. 09421/868-1013
Veröffentlicht: 25.07.2025, 13.10 Uhr

Quelle: polizei.bayern.de

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