Die Bayerische Polizei – Niederbayern: Verkehrsunfallstatistik 2021 des Polizeipräsidiums Niederbayern

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Zweitniedrigster Wert bei den Unfällen mit Verletzten

Mit der Zunahme der Gesamtunfälle erhöhte sich auch die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten geringfügig. Wurden im Jahr 2020 noch 5.410 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt, so steigerte sich die Anzahl der Verletzen im vergangenen Jahr auf 5.591 Personen. Dies stellt im Vergleich der letzten zehn Jahre den zweitniedrigsten Wert dar.
 

Zahl der Unfalltoten ist erneut rückläufig – niedrigster Wert seit 10 Jahren

49 Verkehrsteilnehmer haben im vergangenen Jahr (2020: 67) bei Verkehrsunfällen auf niederbayerischen Straßen ihr Leben verloren. Das ist der niedrigste Wert der vergangenen 10 Jahre.

„Nichts desto trotz werden wir unsere bisherigen Maßnahmen weiterhin fortführen. Denn, so betont Polizeipräsident Manfred Jahn, jeder Verkehrsunfalltote ist einer zu viel.“

Ein besonders tragischer Verkehrsunfall ereignete sich im August 2021 im Bereich Schöfweg (Lkr. Freyung-Grafenau). Weil ein 30-jähriger Pkw-Fahrer in einer Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte, kam er mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn ab und fuhr auf einen neben der Fahrbahn liegenden Rastplatz. Dort kollidierte sein Fahrzeug dann  mit einer Sitzgruppe aus Granit. Durch den Zusammenstoß lösten sich Granitteile. Ein 24-jähriger Mann, der auf einer weiteren Bank des Parkplatzes saß, wurde durch die herumfliegenden Teile tödlich verletzt. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen verlor der Pkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, weil er im Kurvenbereich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war.

Unfallursache nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit

Nach wie vor ist überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache bei den Verkehrsunfällen mit Getöteten oder Schwerverletzten. Mit 1.212 sog. Geschwindigkeitsunfällen im vergangenen Jahr stiegen diese im Vergleich zum Vorjahr um über 30 % auf 1.593, wobei hier allerdings der enorme, pandemiebedingte Rückgang 2020 zu berücksichtigen ist. Im Vergleich zu 2019 mit 1.584 Unfällen pendelten sich die Unfallzahlen damit knapp über dem Niveau vor der Pandemie ein.

Im zurückliegenden Jahr wurden außerhalb geschlossener Ortschaften bei Verkehrsunfällen mit nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit 631 Verkehrsteilnehmer verletzt, was eine Zunahme von über 20 % im Vergleich zu 2020 bedeutet.

Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer sank dabei im Vergleich zum Vorjahr von 21 auf 16. Jeder dritte Verkehrstote ist auf nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen.

Zahl der tödlichen Motorradunfälle mehr als halbiert

Motorradfahren ist nach wie vor hoch im Trend, die Zahl der neuzugelassenen Motorräder ist in Deutschland erstmals seit 10 Jahren wieder angestiegen, wie aus einer Mitteilung des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. In Niederbayern laden zahlreiche Routen zu lohnenswerten Ausflugsfahrten ein. Allerdings ist dieses Hobby nicht ungefährlich. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 659 (588 in 2020) Motorradunfälle. Mit 612 verletzten Kradfahrern ist der Anteil sehr hoch und im Vergleich zum Vorjahr um fast 13 % gestiegen.

Die Anzahl der getöteten Kradfahrer hat sich von 26 auf 12 mehr als halbiert. Trotzdem ist jeder tödlich verunglückte Motorradfahrer einer zu viel. Um die Unfallzahlen und die Folgen für die Biker zu reduzieren, werden auch dieses Jahr die Motorradkontrollen mit Unterstützung der Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Niederbayern fortgeführt. Im vergangenen Jahr wurden bei über 1300 Kontrollstunden knapp 5000 motorisierte Zweiräder überprüft.

Schulwegunfälle – auf dem Niveau vor der Pandemie

Im Jahr 2021 ereigneten sich in Niederbayern 40 Schulwegunfälle und damit um 14 mehr als 2020. Ursächlich für den Anstieg dürften die pandemiebedingten Schulausfälle im Jahr 2020 sein. Im Jahr 2019, in dem sich die Ausbreitung der Infektionskrankheit COVID-19 noch nicht auf den Schulunterricht auswirkte, ereigneten sich, wie im Jahr 2021, 40 Schulwegunfälle. Bei Schulwegunfällen mit Verletzungsfolge zeichnet sich ein ähnliches Bild ab – insgesamt verletzten sich im letzten Jahr 50 Schülerinnen und Schüler.

Um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler weiter zu erhöhen, werden auch in diesem Jahr an den Schulen wieder Verkehrsunterrichte, gerade für Schulanfänger, durchgeführt und die Schulwegüberwachung vor allem zu Beginn des neuen Schuljahres intensiviert. Auch der Einsatz der zahlreichen ehrenamtlichen Schulweghelfer trägt wesentlich zur Verkehrssicherheit bei.

Appell an die Eltern – „Elterntaxis“ wenn möglich vermeiden

Regelmäßig kommt es vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende zu einem hohen Verkehrsaufkommen vor den Schulen. Eltern bringen ihre Kinder morgens zur Schule, damit ihr Kind direkt vor dem Schulgebäude aus dem Auto aussteigen kann. Dabei entstehen nicht selten gefährliche Verkehrssituationen für die Kinder. Daher appelliert die Polizei an Eltern, die ihre Kinder in die Schule fahren, die Verkehrs- und Parkregelungen vor den Schulgebäuden unbedingt zu beachten oder ihre Kinder abgesetzt aussteigen zu lassen.

Bekämpfung der Hauptunfallursachen steht weiterhin im Fokus der niederbayerischen Polizei

Fahren mit nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit ist – wie schon in den vergangenen Jahren – die Unfallursache Nr.1 bei den Verkehrsunfällen mit schwerverletzten oder getöteten Personen. Aus diesem Grund betont Polizeipräsident Manfred Jahn: „Die Bekämpfung dieser Hauptunfallursache ist das oberste Verkehrsziel des Polizeipräsidiums Niederbayern.


Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Tel. 09421/868-1014

Veröffentlicht: 21.02.2022, 13.40  Uhr

Original Quelle : Polizei Bayern

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