Die Bayerische Polizei – “Operation Schneeschmelze”

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Gestern, 14. Dezember 2021, vernichteten bayerische Ermittlungsbehörden Kokain aus mehreren langjährigen Ermittlungsverfahren. Das Rauschgift wurde verbrannt.

Unter strenger Bewachung und unter Einhaltung aller sicherheitsrelevanter und gefahrenschutzrechtlicher Vorschriften vernichtete die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift des Bayerischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes München – GER Südbayern in Anwesenheit der für die Ermittlungsverfahren jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften Landshut und Memmingen insgesamt ca. 1,5 Tonnen des Rauschgiftes in einer dafür geeigneten Anlage in Oberbayern. Unterstützt wurden die Ermittler dabei von der Bayerischen Bereitschaftspolizei.

Der Straßenwert des Rauschgiftes wird von Experten auf ca. 270 Millionen Euro geschätzt, der Verkaufspreis in derart großen Mengen dürfte bei etwa 50 Millionen Euro liegen.

Das Rauschgift stammt aus mehreren Ermittlungsverfahren, darunter EV Paraguay (2018) und EV Ladrillo (2019). Einzelheiten zu diesen Ermittlungsverfahren sind dem Anhang zu entnehmen.

“Kokain ist ein hochgefährliches Rauschgift, mit dem skrupellose und bestens organisierte Täter viel Geld verdienen. Immerhin 1,5 Tonnen davon können nach dieser bisher in Bayern größten Vernichtungsaktion keine Menschen mehr abhängig machen”, so Harald Pickert, Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes.

“Diese große sichergestellte Menge an Kokain und die Tatsache, dass die dahinterstehenden Täter ermittelt und verurteilt werden konnten, zeigen eindrucksvoll wie wichtig und erfolgreich das Konzept der bayerischen Justiz zur grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung ist”, so Alfons Obermeier, Leitender Oberstaatsanwalt in Landshut.

„Durch die engagierte Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft konnten unmittelbar nach der Sicherstellung der erheblichen Menge an Kokain sechs Täter festgenommen und zwischenzeitlich zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden“, ergänzt Dr. Christoph Ebert, Leitender Oberstaatsanwalt in Memmingen.

EV Paraguay:

Im September 2017 fanden Supermarktangestellte zeitgleich in zehn bayerischen Supermärkten knapp 200 kg Kokain. Das größte Ermittlungsverfahren der GER Südbayern nahm seinen Anfang.

Die Ermittler verfolgten die Spur der Drogen zurück über den Hamburger Hafen bis nach Ecuador. Vom deutschen Zielhafen Hamburg wurden die in Bananenkisten versteckten Drogen per Lkw in Reifereien in ganz Deutschland gebracht. In diese Hallen brachen die bewaffneten Täter ein, um wieder an “ihre” Drogen zu kommen.

Dem Weg des Rauschgiftes zu folgen, war nicht leicht. Monatlich importierte der Großlieferant der Legalware mehrere hunderttausend Bananenkisten nach Deutschland, doch seit dem geplanten und trotzdem gescheiterten Einbruch, woraufhin das Kokain mit den Bananen in bayerische Supermärkte gelangt ist, waren die Ermittler der Bande auf der Spur. Neben der Sicherstellung von großen Mengen Kokain, die sonst auf den illegalen Markt gelangt wären, war es das Ziel, die komplette Drogenbande zu zerschlagen. Dies gelang ab 25. April 2018.

Kurz nach Mitternacht schlugen die Einbrecher erneut zu. Eine Hamburger Reifehalle war das Ziel. Die Männer verschafften sich das eingeschmuggelte Kokain und fuhren mit ihren Autos Richtung Niederlande. Die Fahrt wurde durch einen Zugriff von Spezialeinheiten beendet.

Die Ermittlungen gegen hochrangige Hintermänner und weitere Mitglieder der Bande gingen weiter und die Hartnäckigkeit der bayerischen Ermittler zahlte sich im Dezember 2019 aus. In einer gemeinsamen Operation mit belgischen Polizeikräften konnte der europäische Statthalter der Bande und zahlreiche weitere Mittäter in Belgien festgenommen werden. Dieser verhandelte in Südamerika über den Import von Kokain nach Europa direkt an einem Tisch mit kolumbianischen, bolivianischen und peruanischen Drogen- und Kartellbossen.

Insgesamt wurden in diesem Ermittlungsverfahren 31 Männer festgenommen. Ihnen konnte der Schmuggel von insgesamt ca. 2,5 Tonnen Kokain nach Europa nachgewiesen werden. Davon wurden alleine im Zeitraum von neun Monaten ca. 2.210 kg Kokain in das Zielland Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Ein großer Teil der geschmuggelten, illegalen Drogen, nämlich 1.427 kg Kokain konnte sichergestellt werden.

Zum Teil ist das sichergestellte Kokain bereits in anderen Bundesländern vernichtet worden. Der größte Teil der Drogen lagerte in Bayern und wurde jetzt, im Rahmen der „Operation Schneeschmelze“ vernichtet.

EV Ladrillo:

Am Freitag, 13.12.2019, fand ein Mitarbeiter eines Fruchtgroßhandels in Neu-Ulm im Rahmen regelmäßiger Qualitätskontrollen verdächtige Päckchen in Bananenkartons. Im Rahmen der Überprüfung stellten die verständigten Ermittler der GER Südbayern fast 500 kg Kokain sicher.

Da die Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes, auch auf Grund der erworbenen Erkenntnisse im EV Paraguay, über große Erfahrung in dem vermuteten Vorgehen der hier tätigen kriminellen Bande hat, war man den Tätern einen Schritt voraus und ließ die Bande buchstäblich in eine polizeiliche Falle laufen.

In der Nacht von 14. auf 15.12.2019 versuchten mehrere Männer das Kokain im Fruchtgroßhandel “abzuholen”. Das Vorhaben wurde beobachtet und schließlich konnten sechs Täter durch Spezialeinheiten festgenommen werden.

Die, hier sichergestellten knapp 500 kg Kokain wurden nun ebenfalls im Rahmen der „Operation Schneeschmelze“ vernichtet.

Original Quelle : Polizei Bayern

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