Drei Monate Einsatz nach der Flutnacht

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Für tausende Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen war die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 eine Schicksalsnacht. Über Stunden regnete es in bis dahin dort nicht bekannten Ausmaßen, kleine Bäche wurden zu zerstörerischen Fluten. 183 Menschen verloren durch die Wassermassen ihr Leben, viele weitere verloren ihre Häuser, ihr Hab und Gut. Für das THW war diese Nacht der Start des größten Einsatzes seiner Geschichte, der Helferinnen und Helfer aus allen Ortsverbänden und allen Fachgruppen forderte. Ein Rückblick und ein Ausblick.

Schon den gesamten Juli beschäftigten in diesem Jahr kleinere Überflutungen immer wieder THW-Kräfte und ihre Pumpen in ganz Deutschland. Doch die Wassermassen, die in Westdeutschland in der Nacht vom 14. Juli auf den 15. Juli fielen, waren damit nicht vergleichbar. Die Ahr, die Erft und viele kleinere Flüsse verwandelten sich in Ströme, die alles mit sich rissen und Zerstörung hinterließen.

Retten, was zu retten ist

Die schnell steigenden Pegel schlossen Menschen überraschend in ihren Häusern und Autos ein. Die Einsatzkräfte von THW, Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisation konnten viele von ihnen an sichere Orte bringen. Doch 183 Menschen überlebten diese Flut nicht. An anderen Stellen bauten THW-Kräfte Barrieren aus Sandsäcken und versuchten so, das Wasser zurückzuhalten. Gleichzeitig liefen hunderte Pumpen in Kellern, auf Straßen und über Tage auch an der Steinbachtalsperre in Erftstadt. Bis zu 70.000 Liter pro Minute pumpten THW und Feuerwehr aus der Talsperre, damit die Mauer nicht unter der Last zusammenbrach. Erst nach Tagen kam die Entwarnung – die Sperre hielt und verhinderte eine weitere Katastrophe.

Versorgen und wiederaufbauen

Als die Pegel wieder sanken, kam das gesamte Ausmaß der Zerstörung zum Vorschein: Häuser komplett in Schlamm gehüllt, Autos inmitten von Feldern, Brücken in Trümmern, Leitungen zerrissen. Unendlich viele Aufgaben für die Helferinnen und Helfer vor Ort. Die Ehrenamtlichen des THW kamen mit großen Fahrzeugen aus allen Ortsverbänden Deutschlands, um zu helfen. Zunächst galt es, die Bevölkerung zu versorgen. Mit vier Trinkwasseraufbereitungsanlangen gaben sie den Menschen lebenswichtiges Trinkwasser. Andere Kräfte unterstützten die örtlichen Stromversorger dabei, die Orte wieder ans Stromnetz anzuschließen. Noch im Juli eröffnete das THW seine erste Brücke, die eine Hauptverkehrsader wiederherstellte. Gleichzeitig waren unzählige helfende Hände unterwegs, die die Schäden begutachteten, Straßen und Keller räumten und mit der Bevölkerung gegen den Schlamm kämpften.

Langfristig helfen

Drei Monate nach der Katastrophe sind die ersten Schäden beseitigt, fast 15.000 THW-Kräfte aus ganz Deutschland haben dabei bis dato beigetragen. Der Einsatz ist für das THW aber noch nicht vorbei. Zwar sind viele Einsätze zur Akuthilfe abgeschlossen: Trinkwasser fließt wieder, ebenso Abwasser und Strom. Insgesamt zehn Brücken verbinden wieder die Uferseiten. Somit kehren viele THW-Kräfte wieder in ihre Heimat zurück, denn Einsätze sind jetzt besser planbar. Jedoch bleiben am Nürburgring, über die Monate das Basislager für THW-Kräfte aus ganz Deutschland, ungefähr 40 Expertinnen und Experten der Fachgruppe Notinstandsetzung/Notversorgung stationiert. Sie sind vielseitig ausgestattet und ausgebildet und können die örtlichen Kräfte jederzeit schnell unterstützen. Außerdem bleiben weiterhin die Fachgruppen für Brückenbau vor Ort, denn zwölf weitere Brücken sind noch zu bauen. Das THW bleibt damit ein wichtiger Partner für die Organisationen vor Ort, die das Ahrtal Stück für Stück wiederaufbauen.

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Original Quelle: THW Deutschland

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