Helfen im Hintergrund – Werkstatt im Bereitstellungsraum

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Interview mit Wiebke zur Materialerhaltung

Bislang waren täglich bis zu 2.400 THW-Helferinnen und -Helfer zeitglich zur Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Jeden Tag sind weiterhin rund 1.000 THW-Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten vor Ort. Dabei beseitigen die THW-Kräfte Trümmer, bereiten Wasser auf oder bauen Brücken. Nicht alle Tätigkeiten im Einsatz sind jedoch so gegenwärtig und für die Öffentlichkeit sichtbar wie diese Hilfsmaßnahmen.

Damit die Einsatzkräfte vor Ort helfen können, bedarf es viel Arbeit hinter den Kulissen. Diese Serie stellt genau solche Helferinnen und Helfer aus dem Hintergrund in den Vordergrund. In Interviews berichten die THW-Kräfte von ihren Tätigkeiten, was diese ausmacht und wie sie ihren Einsatz erleben. Sie geben einen spannenden Einblick in die Arbeit abseits der Einsatzstellen.

Wiebke ist 43 Jahre alt, kommt aus Hoya und war als ehrenamtliche Helferin an der Logistik-Versorgungsstelle Materialerhaltung am Nürburgring im Einsatz. Die Helferinnen und Helfer an dieser Versorgungstelle setzen Einsatzfahrzeuge und Geräte bei Defekten oder Beschädigungen wieder instand.

Hallo Wiebke, du warst an der Versorgungsstelle Materialerhaltung im Bereitstellungsraum im Einsatz. Wie lange warst du denn vor Ort?

Vom 22. August bis zum 31. August. Ich war aber vorher auch schon mal vom 31. Juli bis zum 10. August vor Ort.

Zunächst vielleicht etwas mehr zu dir: Was machst du eigentlich im Ortsverband?

Seit dem 1. Juni bin ich Zugführerin, vorher war ich einige Jahre lang Zugtruppführerin. Ich habe nach meiner Grundausbildung im Jahr 2002 in der Fachgruppe Führung und Kommunikation angefangen, bin im Anschluss in den Zugtrupp gewechselt und bin seit dem dort.

Wie wird man zur Chefin einer Versorgungsstelle Materialerhaltung?

Das war eine ganz spannende Sache: Diese Versorgungsstelle am Nürburgring wurde durch die Ortsverbände Bremen-Nord und Ludwigslust betrieben. Irgendwann sind sie dann auf uns zugekommen, mit dem Anliegen sie zu unterstützen. Das war eigentlich mein erster Kontakt zur Logistik Materialerhaltung. Später wurde das Personal ausgewechselt und es war keine Logistik Führungskraft mehr verfügbar. Dann wurde ich, als Zugführerin, automatisch Leiterin dieser Stelle.

Was waren deine Tätigkeiten vor Ort?

Als Führungskraft hielt ich Kontakt zu übergeordneten Führungsstellen, nahm an Lagebesprechungen teil und kümmerte mich bei Bedarf um die Koordination von mobilen Trupps im Einsatzgebiet. Außerdem sorgte ich dafür, dass es den Einsatzkräften gut geht. – Im Grunde das „rundum-sorglos Paket“.

Wieso ist deine Arbeit wichtig?

Was wir machen, ist die Materialerhaltung und -instandsetzung. Wir sorgen also dafür, dass die Fahrzeuge wieder raus in den Einsatz fahren und Hilfe leisten können. Aber wir kümmern uns auch um Kleingerät, wie Kettensägen oder Zeltheizungen. Bei uns wird alles repariert, sodass damit schnellstmöglich wieder gearbeitet werden kann.
Als aktuelles Herzensprojekt setzten wir außerdem all das Material instand, das aus dem schwer betroffenen THW-Ortsverband Ahrweiler geborgen werden konnte. Wir hoffen, dass durch unsere Hilfe die Kameradinnen und Kameraden aus Ahrweiler bald wieder auf ihre umfangreiche Ausstattung zurückgreifen können.

Wer sind deine Kolleginnen und Kollegen?

Wir sind Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland. Vom Kfz-Meister über den Landmaschinentechniker, bis hin zum Elektriker, haben wir aus vielen Ortsverbänden Spezialistinnen und Spezialisten da. Bei Problemen stecken wir alle Köpfe zusammen und erreichen dann gemeinsam das Ziel. – Das ist einfach Klasse!

Warum hast du dich für diese Tätigkeit entschieden und bist nicht direkt im Katastrophengebiet im Einsatz?

Das hat sich einfach so ergeben. Hauptsache wir sind ein klasse Team, denn dann ist der Einsatzort fast egal. Außerdem muss es auch die Leute im Hintergrund geben, die alles am Laufen halten, anders wäre ein solcher Einsatz gar nicht möglich.

Was nimmst du aus diesem Einsatz mit?

Ganz viel Motivation. – Denn auch für mich waren es ganz viele tolle Erfahrungen als Führungskraft. Wir waren eine funktionierende Gruppe aus ganz Deutschland. Besonders war, dass da auf einmal Leute, die sich vorher nicht kannten, einfach zusammenarbeiten und gemeinsam erfolgreich an einem Strang ziehen konnten.

Original Quelle: THW Deutschland

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