Männer und Frauen packen beim THW gemeinsam an

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Ein Helfer und einer Helferin in blauer THW-Einsatzkleidung tragen zusammen einen Baumstamm weg.

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) nutzt den Weltfrauentag am 8. März 2023, um für die Thematik der Gleichstellung zu sensibilisieren und um auf weiteren Veränderungsbedarf aufmerksam zu machen. „Im THW ist der Anteil an haupt- und ehrenamtlichen weiblichen Angehörigen kontinuierlich gestiegen, allerdings sind Frauen nach wie vor im THW unterrepräsentiert: im Ehrenamt deutlich stärker als im Hauptamt. Das wollen wir ändern und daher möchte ich besonders die männlichen THW-Angehörigen dazu einladen, sich ebenfalls für Gleichstellung und für die Erhöhung des Frauenanteils im THW-Ehrenamt einzusetzen“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.

„Wir sollten uns immer vor Augen halten, was es zu gewinnen gilt: Mehr Gerechtigkeit, Respekt und Wertschätzung schaffen eine Umgebung, in der alle nach ihren Fähigkeiten gefördert werden. In einem guten Team agieren alle auf Augenhöhe und können sich aufeinander verlassen. In Ausnahmesituationen, in denen THW-Angehörige oft agieren müssen, ist das existentiell. Auch können Momente der gemeinsamen Hilfsbereitschaft lebenslang zusammenschweißen. Als moderne Hilfsorganisation wollen wir dieses Miteinander aller Geschlechter pflegen und weiter ausbauen“, antwortet Sabine Lackner, die THW-Vizepräsidentin auf die Frage, warum es sich für alle im THW lohnt, sich für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.

Befragt, wie sich ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende für die Stärkung von Frauen in ihren Einflussbereichen stark machen können, erläutert Sabine Lackner: „Wir alle können unseren Beitrag zur Gleichstellung leisten, indem wir Dinge in unserem eigenen Alltag überdenken und hinterfragen. Oft kommen dabei unorthodoxe Ideen und kreative Lösungen heraus. Beispielsweise als Ausbilder und Mentoren können aufgeschlossene, erfahrene THW-Helfer einen echten Unterschied für unsere Helferinnen machen. Wer Frauen im THW-Alltag fördert, macht ihnen Mut, auch schwierige Aufgaben zu übernehmen und sich langfristig an das THW zu binden. Wir wollen veraltete Rollenbilder in der Vergangenheit belassen und uns zukunftsfähig aufstellen, es besser machen, als früher. Damit tragen wir auch der Tatsache Rechnung, dass die Hälfte unserer Bevölkerung weiblich ist“. Präsident Friedsam ergänzt: „Wir müssen die Frauen erreichen, wenn wir als THW auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Bevölkerungsschutz spielen wollen.“

Was Sabine Lackner in ihrer Position als Vizepräsidentin des THW tut, um den Frauenanteil in der Einsatzorganisation zu steigern, beantwortet sie so: „Das THW verfügt inzwischen über rund 11.350 weibliche Einsatzkräfte, was gut 16 Prozent entspricht. Im Hauptamt liegt der Anteil an weiblichen Beschäftigten bei 41 Prozent. Wir wissen, dass wir noch einen Weg vor uns haben. Zunächst müssen wir die Anliegen von Frauen ernst nehmen. Beim jüngsten Helferinnentag im Mai 2022 habe ich mit Frauen und Mädchen aus ganz Deutschland über ihre Anliegen gesprochen. Ein Fazit für mich ist, dass wir die Rahmenbedingungen für Frauen weiter verbessern müssen. Da geht es auch um unsere Kultur des Miteinanders. Gleiche Anerkennung für gleiche Arbeit muss selbstverständlich sein. Auch brauchen wir mehr Flexibilität, um Beruf, Familie und Ehrenamt im THW besser vereinbaren zu können. Dafür setze ich mich ein und betone, dass diese Veränderungen natürlich nicht nur Frauen zugutekommen.“

Ein weiteres Anliegen von Vizepräsidentin Lackner ist die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen. Was sie sich davon verspricht: „Frauen möchten nicht nur in den traditionell eher ‚weiblich‘ besetzten Aufgabenfeldern wie die Betreuung der THW-Jugend, das Führen der Küche oder mit Verwaltungsaufgaben betraut werden. Nein, Frauen wollen das THW in allen Bereichen mitgestalten und tun dies bereits. Häufig sind es in den THW-Ortsverbänden Frauen, die sich überdurchschnittlich viel einbringen, Zusatzfunktionen übernehmen, überall aktiv sind, wo sie gerade gebraucht werden. Wir wollen ihre Führungsqualitäten besser nutzen und zwar im Haupt- und im Ehrenamt.“

Gefragt, wie sie den Weltfrauentag in Bezug zum THW als international tätige Bevölkerungsschutzorganisation einordnet, antwortet sie: „Frauenrechte sind Menschenrechte. In Deutschland sind wir sehr privilegiert, aber auch hier gibt es weiterhin Sexismus, Diskriminierung und Gewalt. Chancengleichheit in allen Bereichen des Lebens muss selbstverständlich werden, denn Gerechtigkeit ist der Gegenpol zu Neid und Hass. Da spielt es keine Rolle, wo auf der Welt man sich befindet. Als THW sind wir uns unserer Vorbildfunktion durchaus bewusst und fördern in verschiedenen Auslandsprojekten gezielt Frauen wie beispielsweise in Jordanien oder der Region Kurdistan-Irak.“

Präsident Friedsam erläutert: „Für einen zukunftsfähigen Bevölkerungsschutz müssen wir weiterwachsen und nicht nur in unseren Fähigkeiten, sondern auch zahlenmäßig stärker werden. Wenn sie sich wohl fühlen, finden Frauen im THW spannende Aufgaben, egal ob im Haupt- oder Ehrenamt. Damit Frauen ankommen und bleiben, sind wir alle gefragt, diese Atmosphäre von Anerkennung und Gleichstellung zu schaffen“. Vize-Präsidentin Lackner ergänzt: „Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch unabhängig von Geschlecht oder Fähigkeit ein Gewinn für das THW ist und dass unterschiedliche Blickwinkel unsere Arbeit bereichern. Gemeinsam mit unseren Kameraden, die Anpacken ebenfalls gewohnt sind, wird es gelingen, Demokratie und Gleichberechtigung in jedem Winkel des THW zu etablieren. Dafür setze ich mich heute und morgen mit vollem Elan ein!“

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Original Quelle: THW Deutschland

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