THW seit sieben Wochen im Einsatz

1st SECURITY SERVICE WERTHEIM ®
Zwei THW-Helfer reinigen THW-Zelte in Hilden und tragen dabei blaue Regenkleidung

Alle Fachgruppen im Einsatz

Die verheerenden Auswirkungen von Tief „Bernd“ fordern die komplette Bandbreite der Fähigkeiten des THW im Einsatz. Alle Fachgruppen befanden oder befinden sich im besonders schwer von den Sturzfluten betroffenen Ahrtal sowie im Raum Euskirchen im Einsatz. Bisher leisteten die THW-Einsatzkräfte mehr als 1,6 Millionen Einsatzstunden. Am Einsatz sind deutschlandweit 645 von 668 Ortsverbänden beteiligt.

Die Bergungsgruppen, die als die universellsten Gruppen des THW einsturzgefährdete Gebäude sichern, leichte Räumarbeiten durchführen und die anderen Fachgruppen im THW unterstützen, retteten zu Beginn des Einsatzes unmittelbar Menschen aus den Fluten. Zum Einsatz kam dabei auch schweres Spezialgerät wie Hebekissen und Betonkettensägen der Fachgruppe Schwere Bergung.

Im Einsatzraum sind die Fachkräfte der Fachgruppe Räumen mit ihren Baumaschinen wie Kettenbaggern, Radbaggern, Radladern und Teleskopladern sehr gefragt, wenn es darum geht, einsturzgefährdete Gebäudeteile abzureißen, Baufelder für Brückenfundamente zu planieren oder Flussufer vom Schwemmgut zu befreien.

Auf den Gewässern selbst befreien die Helferinnen und Helfer der Fachgruppe Wassergefahren mit ihren Booten und Pontons die Wasserläufe von Schwemmgut. Auch Gas- und Heizöltanks wurden aus der Ahr geborgen. Bevor die Menschen über die vom THW errichteten Behelfsbrücken wieder zueinander kamen, war das vom THW betriebene Boot „Ahrida“ die einzige Möglichkeit, die Ahr zu überqueren.

Da im Ahrtal rund 60 Brücken und Stege durch die Fluten weggerissen oder so schwer beschädigt wurden, das sie nicht mehr genutzt werden können, helfen die Spezialistinnen und Spezialisten der Fachgruppen Brückenbau mit unterschiedlichen Behelfsbrückentypen, die Verbindungen der Menschen über die Ahr hinweg wieder herzustellen. Elf Brücken und Stege wurden bereits fertiggestellt. Der Bau weiterer acht Brücken durch das THW ist geplant und wird die THW-Brückenbauerinnen und -bauer noch über Wochen beschäftigen.

Durch die Sturzfluten wurden zahlreiche Tanks aus der Verankerung gerissen, mit der Strömung fortgespült und beschädigt. Heizöl trat aus und lief in die Ahr. Hier leisten die Fachgruppen Ölschaden aus ganz Deutschland mit ihren leistungsfähigen Separationsanlagen zur Trennung von Öl und Wasser einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Ebenfalls gefordert sind die Fachgruppen Elektroversorgung, die mit ihren Netzersatzanlagen dezentral Strom erzeugen. Diesen speisen sie in noch funktionierende Netze ein oder stellen ihn direkt für wichtige Gebäude wie Krankenhäuser oder Schulen Strom bereit. Sie arbeiten eng mit den Fachgruppen Infrastruktur sowie den Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung zusammen, um die stark beschädigte Infrastruktur im Einsatzgebiet wiederherzustellen.

Da zahlreiche Gleisanlagen beschädigt sind, beseitigten die Sprengberechtigten der Fachgruppe Sprengen die Gefahrenstellen. Ein Beispiel ist eine Eisenbahnbrücke in Kirspenich, die unter starker Spannung stand, sodass andere Einsatzoptionen als zu gefährlich eingestuft wurden.

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Da in einigen Bereichen, darunter auch im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr kein Trinkwasser zur Verfügung steht, bereiten Experten der Fachgruppe Trinkwasser mit ihren Ultrafiltrationsanlagen bis zu 15.000 Liter Trinkwasser pro Stunde aus der Ahr auf und speisen es in das Netz des Krankenhauses ein. Dabei kommt der Qualitätskontrolle durch eigene und unabhängige Labors eine besondere Bedeutung zu. Mehr als5 Millionen Liter sauberes Trinkwasser produzierten die Fachhelferinnen und-helfer der Fachgruppe Trinkwasser bereits.

Bei allen vielfältigen Aufgaben, die das THW im Einsatzraum erfüllt, steht die Führung und Koordinierung sowie die Abstimmung mit den anfordernden Stellen im Vordergrund. Diese wichtige Aufgabe wird von den Zugtrupps – der Managementkomponente des Technischen Zuges des THW – oder, wenn mehr Führung benötigt wird, von den Fachzügen Führung- und Kommunikation geleistet. Mehrere dieser Fachzüge waren bzw. sind auch in Bereitstellungsräumen eingesetzt. Dort galt es in Spitzenzeiten, täglich bis zu 5.000 Einsatzkräfte unterzubringen und zu versorgen. Fahrzeuge und die Technik müssen betankt, gewartet und bei Bedarf repariert werden. Dies leisten die THW-Fachzüge Logistik mit den Bereichen Verpflegung und Materialwirtschaft. Durch ihren Einsatz konnte die Durchhaltefähigkeit von Mensch und Material in diesem seit sieben Wochen andauernden Einsatz aufrechterhalten werden.

Dass dies möglich ist, liegt am Aufbau und dem Ausbildungskonzept des THW: Bundesweit gleiche Ausbildung an den THW-Ausbildungszentren, die deutschlandweit gleich strukturierten und gleich ausgestatteten Einheiten, die Führungs- und Durchhaltefähigkeit und die große Verwendungsbreite tragen entscheidend dazu bei, dass das THW seinen Auftrag als technisch-humanitäre Bundesorganisation für die betroffene Bevölkerung erfüllen kann.

Alle vom THW zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle “THW” für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.

Original Quelle: THW Deutschland

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*