Zoll online – Pressemitteilungen – Steuerhinterziehung mit Shisha-Tabak

1st SECURITY SERVICE WERTHEIM ®

Vertriebsnetz in Berlin stillgelegt


Beschlagnahmte Waffen und Betäubungsmittel

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin konnten Beamtinnen und Beamte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten (GEZig) des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg und des Landeskriminalamts Berlin mit Unterstützung der Kontrolleinheiten der Hauptzollämter Berlin und Potsdam und der Landespolizei Berlin am 24. August 2021 ein illegales Shisha-Tabak-Vertriebsnetz in Berlin stilllegen.

Insgesamt waren über 220 Einsatzkräfte an den zwölf Durchsuchungen im Berliner Stadtgebiet sowie einer Durchsuchung in Hamburg beteiligt. Seit Juli 2020 war die GEZig den Tatverdächtigen auf der Spur.

Die Gruppierung, bestehend aus sieben 23- bis 70-jährigen Beschuldigten, soll eine illegale europaweite Vertriebsschiene mit unversteuertem Wasserpfeifentabak aufgebaut haben. Der Original-Wasserpfeifentabak wurde hierbei aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zunächst legal von einer im Berliner Umland ansässigen Firma eingeführt.

Bevor die fälligen Abgaben entrichtet werden mussten, soll die Firma den Tabak allerdings angeblich wieder ausgeführt haben. Auf dem Weg ins Ausland wurde der Tabak dann in einer Lagerhalle in Berlin durch minderwertige Ware ersetzt. Der hinterzogene Tabak soll anschließend zu Dumpingpreisen bei verschiedenen Abnehmern in Deutschland und dem europäischen Ausland abgesetzt worden sein.

Allein bei der Tabaksteuer konnten so über 25 Euro pro Kilogramm eingespart werden. Insgesamt konnte die GEZig über 45 Tonnen an Wasserpfeifentabak ermitteln, die auf diese Weise am deutschen Fiskus vorbeigeschleust worden sein sollen. Der reine Steuerschaden hierfür beträgt über zwei Millionen Euro.

Bei dem Einsatz am 24. August 2021 staunten die Einsatzkräfte allerdings nicht schlecht. Neben unzähligen Unterlagen und Datenträgern, die die bisherigen Ermittlungserkenntnisse untermauerten, fanden sie bei einigen der Tatverdächtigen ein Sammelsurium an verbotenen Gegenständen. Hierzu zählen unter anderem:

  • ein Kilogramm Kokain
  • fast elf Kilogramm Marihuana
  • über 500 Gramm Haschisch

Des Weiteren wurden mehrere Messer, ein Schlagring, ein Elektroschocker, eine Rauchbombe, Pfeffersprays sowie eine Präzisionsschleuder nebst Stahlkugeln sichergestellt. Abgerundet wurde diese bunte Sammlung mit über 250 Litern unversteuerte Alkoholika und 120 gefälschten Apple AirPods.

Die Ermittlerinnen und Ermittler konnten über 60.000 Euro an Vermögenswerten sichern.

Die Tätergruppierung soll Bezüge zu arabischen Großfamilien und zur russischstämmigen organisierten Kriminalität haben.

Für zwei der Täter endete der Einsatz vor dem Untersuchungsrichter, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin die Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen dauern an.

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigarettenhandel (GEZig) wurde zum 6. September 1999 zwischen dem Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und dem Landeskriminalamt Berlin eingerichtet. Ziel der Ermittlungsgruppe ist die Bekämpfung des organisierten illegalen Zigaretten- und Wasserpfeifentabakhandels sowie der zugehörigen Bandenkriminalität in Berlin und dem näheren Umfeld.

Quelle: Zoll.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*